Erste Kaisergeburt im Kreißsaal Erding

Zum ersten Mal ist im Erdinger Kreißsaal ein Kind mittels Kaisergeburt zur Welt gekommen. Unter Kaisergeburt versteht man einen Kaiserschnitt, bei dem die Mutter die Geburt des Kindes miterlebt, indem sie die durch den Geburtshelfer durchgeführte Kindsentwicklung sehen kann. Anschließend wird das Neugeborene sofort der Mutter auf die Brust gelegt und somit die Mutter-Kind-Bindung, die bei einem normalen Kaiserschnitt immer verzögert erfolgt, sehr rasch gefördert.

Am Montag, den 17. Juli hat um 10:09 Uhr das erste Kind bei einer Kaisergeburt in Erding das Licht der Welt erblickt. Der Unterschied zu einem normalen Kaiserschnitt liegt bei der Kaisergeburt darin, dass der Sichtschutz beiseite genommen wird, kurz bevor das Baby herausgehoben wird. So können die Eltern miterleben, wie erst der Kopf und dann der restliche Körper ihres Kindes auf die Welt kommt. Das Kind wird dann auf die Brust der Mutter gelegt, sodass der erste Kontakt unmittelbar erfolgt. Das fördert die Mutter-Kind-Bindung, was auch für einige weitere positive Effekte sorgen kann: es erleichtert die Genesung der Mutter im Wochenbett sowie die Stillphase und die Rückbildung. Die Eltern müssen dabei keineswegs damit rechnen viel Blut oder die Schnittwunde zu sehen. Der eigentliche OP-Bereich ist nicht groß und bleibt zudem weitgehend abgedeckt. Erfunden wurde diese Geburtsmethode vom Briten Nick Fisk 2008 in Australien. Professor Wolfgang Henrich, Direktor der Geburtsmedizin der Charité in Berlin, hat die Kaisergeburt in Deutschland eingeführt, wo sie seit dem Sommer 2012 praktiziert wird.

Trotz der negativen Nachrichten der vergangenen Wochen, dass der Kreißsaal in den Sommermonaten nur eingeschränkt arbeiten kann, freut sich die gesamte Abteilung der Geburtshilfe, über ein derart positives Ereignis berichten zu können.

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