Neue Angiographie-Anlage im Klinikum Landkreis Erding

Jahrespressekonferenz Landratsamt Erding

In der Abteilung für Radiologie des Klinikums Landkreis Erding unter der Leitung von Chefärztin Dr. Gerda Leinsinger wurde im Februar 2018 eine neue Angiographie-Anlage zur Röntgenuntersuchung der Gefäße installiert. Das Gerät bietet modernste Technik inklusive 3D-Anwendungen auf höchstem Niveau und ermöglicht es, die Interventionsinstrumente mit höchster Präzision millimetergenau und schmerzfrei in den Blutgefäßen und Gefäßsystemen zu bewegen. Sowohl die Untersuchungszeit als auch die Strahlenbelastung für den Patienten ist gegenüber der alten Anlage deutlich reduziert. Im Zuge der Neuinstallation des Angiographiegerätes konnte auch der Raum vergrößert werden. Dadurch können jetzt auch Untersuchungen mit Anästhesie-Überwachung oder Narkose durchgeführt werden. Auch der Energieverbrauch liegt niedriger als bei den früheren Geräten. Und für höheren Patientenkomfort sorgt eine extra dicke Matte auf der Liege. Dafür haben Klinikum und Landkreis ordentlich Geld in die Hand genommen: rund 795.000 Euro wurden investiert.

Der wichtigste Vorteil der neuen Anlage ist aber, dass damit neue Behandlungsformen möglich sind, für die die Landkreis-Bürger bislang in andere Krankenhäuser fahren oder gebracht werden mussten. Insbesondere im Bereich der Notfallversorgung bedeutet die neue Angiographie-Anlage einen großen Vorteil für Patienten. Mit dieser Anlage können sogar akute Verschlüsse von Gehirnarterien bei einem Schlaganfall vor Ort wieder geöffnet werden. Im Rahmen der Kooperation mit der Neuroradiologie München im Zuge des TEMPiS-Projekts (Telemedizinisches Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Sued-Ost-Bayern) ist diese weitere Behandlungsmöglichkeit in Erding eingeführt worden. TEMPiS hat Anfang des Jahres das Projekt „Flying Interventionalists“ eingeführt, bei dem ein spezialisierter interventioneller Neuroradiologe unverzüglich mittels Helikopter nach Erding geflogen werden kann, um den nötigen Eingriff in der neuen Angiographie-Anlage vor Ort vorzunehmen. Durch den Einsatz der „fliegenden Interventionalisten“ können schwer betroffene Patienten in Erding nun viel schneller behandelt werden. Der Schlüssel liegt in der eingespielten Zusammenarbeit von Klinik und Schlaganfallzentrum, die parallel erfolgt und damit wertvolle Zeit spart. Während der Patient in Erding bereits optimal vorbereitet wird, macht sich das neuroradiologische Interventionsteam per Helikopter auf den Weg. So kann das Interventionsteam wenige Minuten nach der Ankunft in der Klinik mit dem Eingriff beginnen. In das TEMPiS-Projekt wurde das Klinikum Landkreis Erding bereits 2013 aufgenommen.

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