Weitere Informationen zur aktuellen Situation der Geburtshilfe im Klinikum Erding

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger des Landkreises Erding,
wie Sie in den vergangenen Tagen sicher erfahren haben, mussten wir kurzfristig die Geburtshilfe ab 01. Juli stark einschränken.

Im Klinikum Landkreis Erding kommen derzeit, mit steigender Tendenz, jährlich etwa 700 Kinder zur Welt. Dabei arbeitet die Geburtshilfe des Klinikums Erding seit vielen Jahren mit selbstständigen Beleghebammen zusammen, die in einer Arbeitsgemeinschaft organisiert sind und mit dem Klinikum einen Kooperationsvertrag geschlossen haben.

Das heißt, die Beleghebammen, die in unserem Kreißsaal tätig sind, sind nicht Angestellte des Klinikums, sondern sie rechnen ihre Tätigkeit direkt mit den Krankenkassen ab und organisieren ihren Einsatz eigenverantwortlich.

Auf Grund von Personalengpässen hat die Arbeitsgemeinschaft der selbständigen Beleghebammen den Kooperationsvertrag Ende März zum 01. Juli gekündigt. Trotz massiver Unterstützung durch das Klinikum ist es der Arbeitsgemeinschaft nicht gelungen, bis zum 01. Juli ausreichend neue Mitglieder zu gewinnen, um weiterhin den Kreißsaalbetrieb rund um die Uhr aufrecht zu erhalten. Daher hielt sie an der Kündigung fest.

Um die finanziellen Belastungen der Beleghebammen zu mindern, leistet das Klinikum seit Jahren eine Vergütung an die Arbeitsgemeinschaft in Form einer Rufbereitschaftspauschale, die sich jährlich insgesamt auf € 83.000.- summiert. Damit sind zum Beispiel die Kosten der Haftpflichtversicherung mehr als kompensiert. Außerdem haben wir den Hebammen in den vergangenen Jahren mehrfach eine Festanstellung am Klinikum angeboten. Dieses Angebot haben die Beleghebammen bisher aber immer abgelehnt.

Daher sei an dieser Stelle nochmals ausdrücklich betont, dass eine Fortführung des Kreißsaalbetriebs nicht an finanziellen Forderungen der Beleghebammen scheiterte, sondern es nicht genügend neue Kolleginnen gab, die das Team ausreichend hätten verstärken können. Sämtliche uns bekannten Hebammen im Landkreis und darüber hinaus haben wir in den vergangenen Wochen angesprochen.

Diese Aktivitäten zur Gewinnung neuer Hebammen für die Geburtshilfe im Klinikum Erding setzen wir derzeit mit aller Kraft fort. Dabei greifen wir auch auf Personalvermittler zurück.

Der Landrat und der Verwaltungsrat des Klinikums haben uns aufgefordert den Kreißsaal so schnell wie möglich wieder zu eröffnen. Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten alles unternehmen, um schnellstmöglich wieder den vollständigen Betrieb unserer Geburtshilfe den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises anzubieten.

Ihr Sándor Mohácsi

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