Kardiologie in Erding: großes Interesse beim Herzforum

Das Patientenforum im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung in Erding war ein voller Erfolg: über 100 Personen waren anwesend. Wie in den vergangenen Jahren auch zeigten sich sehr viele Besucher interessiert an den Themen rund um Herz und Herzgesundheit.

Seit über 10 Jahren schon veranstalten die kardiologische Abteilung des Klinikums Landkreis Erding sowie die kardiologischen Facharztpraxen im Medizin Campus Erding sowie im MVZ Dorfen an beiden Standorten Patientenforen im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung. Die Besucherzahlen sind dabei regelmäßig sehr hoch: so auch in diesem Jahr, als in Erding über 100 Besucher anwesend waren, um sich über das diesjährige Motto „Das schwache Herz“ zu informieren. Dabei fanden Vorträge statt zu den Themen „Ursachen und Symptome der Herzmuskelschwäche“, „Medikamentöse Therapie der Herzmuskelschwäche“, „Schrittmacher und Defis“ sowie „Wenn Tabletten nicht mehr helfen – Behandlung in der Klinik“.
Die Erdinger Kardiologie unter der Leitung von Chefarzt PD Dr. Lorenz Bott-Flügel nimmt das Thema Weiterbildung ernst, für Patienten und Interessierte, aber auch für die niedergelassenen Kollegen. So fand erst Ende Oktober in Kooperation mit dem Rettungsdienst zum wiederholten Mal ein Seminar für Notärzte und Sanitäter zum Thema Herzinfarkt statt. Dabei wurden sowohl aktuelle Daten aus dem Infarktnetzwerk präsentiert, die wertvolle Erkenntnisse über die Qualität aller Behandlungsschritte geben, als auch die neuesten Erkenntnisse und Anforderungen an die moderne Herzinfarktversorgung und ein Update zur schnellen Diagnose des akuten Herzinfarktes.

Die Deutsche Herzstiftung betreibt in Kooperation mit zahlreichen Partnern im Rahmen der Herzwochen im November jährlich eine bundesweite Aufklärungskampagne, um über die Ursachen, Erkennung und Behandlung verschiedener Herzerkrankungen zu informieren. Das diesjährige Thema Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist eine ernste Erkrankung. Allein in Deutschland leiden nach Expertenschätzungen zwei bis drei Millionen Menschen an einer Herzschwäche. Jährlich werden über 444.000 Patienten mit einer Herzschwäche in ein Krankenhaus eingeliefert, rund 45.000 sterben daran. Die chronische Herzschwäche ist keine eigenständige Krankheit, sondern die Folge anderer Herzerkrankungen. In etwa 70 % der Fälle entwickelt sich die Herzschwäche aus der koronaren Herzkrankheit (KHK) und Bluthochdruck, allein oder gemeinsam mit Diabetes. Aber auch Herzklappenerkrankungen, Herzmuskelentzündung, Vorhofflimmern oder angeborene Herzfehler sind Ursachen der Herzschwäche. Unterschieden wird zwischen der systolischen Herzschwäche, der Pumpschwäche in der Auswurfphase (Systole) des Herzens, und der diastolischen Herzschwäche. Hier fehlt dem Herzmuskel Elastizität, um genügend Blut aufzunehmen (Füllungsstörung): der Organismus wird nicht ausreichend mit Blut versorgt, selbst wenn die Pumpkraft des Herzens erhalten ist.

Viele herzkranke Menschen kennen weder die Ursachen der Herzschwäche noch die krankheitstypischen Warnzeichen, mit denen sie sich bemerkbar macht. Besonders sie sind gefährdet, schleichend eine Herzschwäche zu bekommen, der Aufklärungsbedarf ist daher besonders groß. Die chronische Herzschwäche führt dazu, dass das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper ausreichend mit Blut und damit mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Nicht nur das Herz selbst, auch andere Organe wie Gehirn, Nieren oder Muskeln werden in Mitleidenschaft gezogen. Es kommt zu Beschwerden wie Atemnot, Leistungsschwäche und Flüssigkeitseinlagerungen in den Beinen und Knöcheln (Ödeme). Im fortgeschrittenen Stadium kann die Herzschwäche zu massiven Beschwerden bei den Betroffenen führen, sie beeinträchtigt stark ihren Alltag und bedroht ihr Leben. Beschwerden der Herzschwäche wie Atemnot, Abnahme der Leistungsfähigkeit und Wassereinlagerungen in den Beinen, sollten von einem Arzt abgeklärt werden – denn je früher die Herzschwäche erkannt wird, umso eher kann man mit den heutigen Therapiemöglichkeiten die fatale Entwicklung der Krankheit aufhalten oder verlangsamen und Lebensqualität für Patient und Familie sichern.

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