Klinikum Landkreis Erding eröffnet Interdisziplinäre Schmerztherapie

Ende 2014 haben Verwaltungsrat und Klinikum beschlossen, eine Abteilung für Interdisziplinäre Schmerztherapie im Klinikum Erding einzurichten. Nachdem die Abteilung im vergangenen Jahr in den Bayerischen Krankenhausplan aufgenommen wurde, ist jetzt die Schmerztagesklinik erfolgreich in Betrieb gegangen. Der Öffentlichkeit wird die neue Abteilung eine Woche später vorgestellt: am Dienstag, 28. Juni, findet um 18:00 Uhr ein Patientenforum hierzu im Speisesaal des Klinikums (UG) statt.

Nicht einmal zwei Jahre sind seit der Grundsatzentscheidung für die Einrichtung einer Schmerztagesklinik vergangen: die Interdisziplinäre Schmerztherapie am Klinikum Landkreis Erding ist in Betrieb gegangen. Bereits Anfang Mai hat die neue Abteilung des Krankenhauses begonnen die ersten Patienten zu behandeln, nachdem in den Wochen zuvor geeignete Interimsräume umgebaut worden waren. „Wir sind sehr froh, dass wir diese neue Abteilung in Erding aufbauen und eröffnen konnten“, so Landrat Martin Bayerstorfer. „Die nächsten Schmerztageskliniken befinden sich München, Landshut und Rosenheim und haben oft wochenlange Wartezeiten.“ Auch der Vorstand des Klinikums Sándor Mohácsi ist angetan von der erfolgreichen Erweiterung des Behandlungsangebots und sieht den Nutzen vor allem für die Patienten: „Gerade bei einer tagesstationären Behandlung, wie wir sie in Erding nun etabliert haben, ist es wichtig, dass die Patienten nicht zu weite Wege haben, die sie jeden Tag zurücklegen müssen.“ Die Einrichtung der Interdisziplinären Schmerztherapie habe sich in kurzer Zeit realisieren lassen, da die meisten personellen und strukturellen Voraussetzungen für das Therapiekonzept einer Tagesklinik für die Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen ohnehin erfüllt waren. Als Leiterin für die Interdisziplinäre Schmerztherapie konnte Prof. Dr. Magdolna Hornyak gewonnen werden. Die Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, die zudem über die Zusatzbezeichnungen Schlafmedizin, Suchtmedizin und Spezielle Schmerztherapie verfügt, arbeitet als niedergelassene Ärztin in Erding und freut sich über ihre Tätigkeit: „Eine Abteilung wie diese neu aufzubauen ist eine schöne Herausforderung, umso mehr, wenn man sieht, wie dringend der Bedarf ist.“

Patienten mit chronischen Schmerzen haben häufig eine lange Leidensgeschichte hinter sich. Die chronischen körperlichen Schmerzen können psychische und soziale Folgen nach sich ziehen, die den Verlauf der Erkrankung beeinflussen. Der akute Schmerz hat eine Warnfunktion für den Körper, der chronische Schmerz hat diese Warnfunktion nicht mehr und muss anders als der akute Schmerz behandelt werden. Die Therapie der chronischen Schmerzen geht daher auf die verschiedenen Teilaspekte der Schmerzerkrankung ein. Die Patienten werden dabei von einem interdisziplinären Team betreut – in der Abteilung für Interdisziplinäre Schmerztherapie arbeiten speziell für die Diagnostik und Behandlung von chronischen Schmerzen ausgebildete Fachärzte und Therapeuten aus den Bereichen Anästhesie, Allgemeinmedizin, Neurologie, Psychiatrie, Psychologie mit Schmerztherapiekompetenz, Physiotherapie, Ergotherapie, Pflege und medizintechnische Assistenz. Der Therapieansatz für die Erdinger Schmerztagesklinik sieht zudem vor, dass die Patienten ganztägig, aber tagesstationär von Montag bis Freitag behandelt werden. Das ermöglicht es den Patienten, jeden Tag in ihr gewohntes Umfeld zurückzukehren. Für die Therapie selbst, deren Ziel es ist, die gelernten Dinge in den Alltag zu übertragen, um chronische Schmerzen wirksam zu bekämpfen, ist der tagesstationäre Ansatz ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

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