Klinikum Landkreis Erding plant Einrichtung einer stationären Schmerztherapie in der Klinik Dorfen

Nachdem im Juni dieses Jahres die Tagesklinik der Abteilung für Interdisziplinäre Schmerztherapie im Klinikum Erding eröffnet wurde, wird im Oktober in der Klinik Dorfen eine stationäre Schmerztherapie mit 10 Betten eingerichtet.

Bereits seit Anfang Mai werden in der Schmerztagesklinik am Klinikum Erding Patienten mit chronischen, komplexen Schmerzerkrankungen teilstationär behandelt. Es besteht jedoch auch Bedarf an stationären Behandlungsangeboten, vor allem für ältere oder schwer und schwerstkranke Patienten, für die eine tagesklinische Behandlung nicht mehr ausreicht bzw. nicht machbar ist. Der stationäre Bereich der Abteilung für Interdisziplinäre Schmerztherapie wird in der Klinik Dorfen eingerichtet; beide Standorte gehören zu der Abteilung Interdisziplinäre Schmerztherapie, die von Prof. Dr. Magdolna Hornyak geleitet wird.

„Die Klinik Dorfen bietet sich als Standort für die stationäre Schmerztherapie an“, so Landrat Martin Bayerstorfer. „Das ist ein weiterer Baustein in der Sicherung des Klinikstandorts Dorfen, den wir weiter ausbauen möchten.“ Der Vorstand des Klinikums Sándor Mohácsi schließt sich an: „Die Voraussetzungen in Dorfen sind bereits weitgehend gegeben, was eine gute und schnelle Umsetzung ermöglicht. Nach aktueller Planung soll die Station im Oktober den Betrieb aufnehmen.“ Prof. Hornyak ist ebenfalls angetan von dem Standort für den stationären Bereich ihrer Abteilung: „Durch den stationären Bereich können wir nun einen breiteren Kreis der Betroffenen versorgen. Die Klinik in Dorfen ist hervorragend geeignet für diese Therapieform.“

Dass der Bedarf auch für eine stationäre Schmerztherapie im Landkreis vorhanden ist, lässt sich aus Zahlen nachvollziehen, die bundesweit erhoben werden: In Deutschland leiden demnach etwa acht Millionen Menschen an chronischen Schmerzen; im Landkreis Erding sind es statistisch gesehen ca. 13.000 Menschen. Eine Behandlung in einer spezialisierten Einrichtung ist bei etwa 10-20% der Betroffenen erforderlich. Die Struktur und der Behandlungsansatz für die Dorfener Schmerztherapie ist dabei ähnlich gestaltet wie in der Erdinger Tagesklinik der Abteilung. Die multimodale Schmerztherapie von chronischen Schmerzen geht auf die verschiedenen Teilaspekte der Schmerzerkrankung ein und beinhaltet die Behandlung in einem interdisziplinären Team Module der multimodalen Schmerztherapie sind unter anderem Bewegungstherapie wie z.B. Nordic Walking, Gymnastikgruppe, Faszientraining, Gestaltungstherapie, Entspannungstraining, Atemtherapie, Körperwahrnehmungstraining, psychologische und ärztliche Informationen jeweils in Gruppe und in Einzelsitzungen. Eine medikamentöse Behandlung ist oft unvermeidbar, es kommen im Einzelfall jedoch weitere nicht medikamentöse Methoden wie TENS, Triggerakupunktur, Aromatherapie oder auch Klangtherapie zur Anwendung. Die Patienten werden dabei in Dorfen wie in Erding auch von einem interdisziplinären Team aus speziell für die Diagnostik und Behandlung von chronischen Schmerzen ausgebildeten Fachärzten, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten betreut.
• Die stationäre Durchführung der multimodalen Schmerztherapie ist in erster Linie für folgende Patientengruppen vorgesehen: Patienten, die auch abends und nachts eine besondere Pflege brauchen und sich unter Umständen selbst nicht versorgen können.
• Patienten mit chronischen Schmerzen, die gebrechlich sind oder begrenzte Gehstrecke aufweisen oder kaum gehfähig sind.
• Patienten mit chronischen Schmerzen, die eine intensive medikamentöse Einstellung und Überwachung der Medikation über 24 Stunden brauchen.
• Patienten mit Medikamenten-Entzügen und Überwachungspflicht über 24 Stunden.

 

Überblick Klinik Dorfen

Stationäres Leistungsspektrum
Das vergangene Jahr lief gut für die Klinik Dorfen: es wurden etwas mehr als 2.000 Patienten behandelt, in etwa so viel wie im Vorjahr. Das breite Spektrum, das die Klinik Dorfen inzwischen gemeinsam mit Beleg- und Kooperationsärzten anbietet, ist verantwortlich für diese Entwicklung. So finden sich in der Fachklinik für Innere Medizin nicht nur die beiden Hauptabteilungen für Gastroenterologie unter Chefarzt Dr. Ludwig Rudolf sowie Hämatologie und Onkologie unter Chefarzt Prof. Dr. Folke Schriever. Bereits seit Jahren gibt es auch die Belegabteilung für Kardiologie und Gastroenterologie, die im Bereich der Kardiologie von den Belegärzten Dr. Walter Ruckdeschel und Dr. Carsten Husemann sowie in der Gastroenterologie von den Belegärzten Dr. Christian Zillinger, zugleich der Ärztliche Leiter der Belegabteilung, und Dr. Ludwig Rudolf betreut wird. Alle vier Belegärzte sind zudem im benachbarten MVZ Dorfen tätig, mit dem eine enge Kooperation besteht. Seit November 2013 gibt es in der Klinik Dorfen überdies eine Indikationssprechstunde der Abteilungen für Viszeral- und Thorax-chirurgie sowie Unfallchirurgie und Orthopädie des Erdinger Klinikums zur Abklärung einer OP-Indikation oder für die Einholung einer Zweitmeinung.

Ambulante Angebote an der Klinik
Neben diesem stationären Angebotsspektrum des Krankenhauses finden Patienten in der Klinik Dorfen zahlreiche weitere Angebote. So sind inzwischen direkt am Krankenhaus fünf Arztpraxen von Beleg- und Kooperationsärzten des Klinikums Landkreis Erding angesiedelt. Bereits seit Jahren gibt es die Praxis der Erdinger Belegärztin und Urologin Dr. Gabriela Klose. In den vergangenen drei Jahren wurde dieses Angebot jedoch kräftig ausgebaut. So finden sich im Ärztehaus an der Klinik Dorfen nun eine Filialpraxis der Erdinger Belegärzte und Orthopäden Dr. Fritjof Schmidt-Hoensdorf und Dr. Ludwig Brunnlechner; eine Filialpraxis der Erdinger Beleg- und HNO-Ärzte Dr. Thomas Bauer und Dr. Johannes Weißmahr jun.; eine Filialpraxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Kieferchirurgen und Zahnarztes Dr. Bernd Rehberg und seiner Kollegen aus Erding; sowie eine Filialpraxis der Erdinger Kooperationsärzte und Radiologen Dr. Jakob Sinzinger, Dr. (I) Virginia Brunnlechner und Dr. Simone Flexeder, die in ihrer Praxis in der Klinik Dorfen ein Multi-Slice-Spiral-CT betreiben, mit dem Untersuchungen mit hochmodernster Technologie möglich sind.

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