Ein Jahr Psychoonkologische Ambulanz am Klinikum Erding – Bürgerstiftung spendet

Vor einem Jahr startete das Projekt ‚Psychoonkologische Ambulanz am Klinikum Erding‘ in den Räumen des Medizinischen Versorgungszentrums am Klinikum Erding. Das Projekt wurde auf Initiative und vorrangig aus Spendengeldern der Palliativteam Erding gGmbH für zunächst 3 Jahre etabliert, um eine seit langem bestehende Versorgungslücke für krebskranke Menschen und ihre Familien im Landkreis Erding zu schließen. Nun hat die Bürgerstiftung Landkreis Erding 800 Euro für dieses Projekt gespendet.

„Ich freue mich, dass wir dieses Projekt zugunsten Krebskranker vor einem Jahr starten konnten und es sehr gut angelaufen ist. Die Psychoonkologische Ambulanz ist ein Projekt, das Unterstützung verdient“, so Landrat Martin Bayerstorfer. „Ein herzliches Dankeschön an das PalliativTeam Erding für ihren langjährigen Einsatz bei uns im Landkreis!“

Janine Krzizok, die Vorsitzende des Stiftungsrats der Bürgerstiftung Erding, schließt sich dem an: „Ich freue mich sehr, dass wir mit der Bürgerstiftung im Landkreis Erding die Möglichkeit haben, dieses und viele verschiedene andere Projekte aus den unterschiedlichsten Bereichen zu fördern. Unser Landkreis ist vielfältig und das soll auch in der Unterstützung durch die Bürgerstiftung zum Ausdruck kommen.“

Die Ambulanz, das hat sich im ersten Jahr gezeigt, ist ein großer Erfolg. 2020 berieten Dr. Barbara Scholtissek, Ärztin und Psychoonkologin, und Ninja Flux, Sozialpädagogin und Psychoonkologin, insgesamt 103 Personen im Rahmen der Psychoonkologischen Ambulanz am Klinikum Erding, davon 76 Frauen und 27 Männer. Dabei waren sowohl einmalige Kriseninterventionen als auch Beratungen, die prozessbegleitend über mehrere Termine angeboten werden konnten. Diese Zahlen aus dem ersten Jahr zeigen eindrucksvoll, dass die Psychoonkologische Ambulanz am Klinikum Erding eine hilfreiche Überleitung der Patienten und Patientinnen mit Krebserkrankungen im Landkreis Erding ermöglicht. „Es ist so schön, dass wir Dank der Spenden und unserer einmaligen, im Landkreis Erding über viele Jahre gewachsenen Vernetzungsstruktur nach und nach eine große Lücke im Gesundheitssystem schließen können, nämlich Krebspatienten und ihre Angehörigen ohne lange Wartezeiten unbürokratisch in jeder Phase ihrer Erkrankung bedarfsgerecht aufzufangen, zu stärken und individuell in ihrem Heilprozess von Körper und Seele zu unterstützen. Und das genau wann und wo es gebraucht wird, in der Klinik, in der Praxis oder auch daheim“, so Dr. Scholtissek.

Wie wichtig ein solches Angebot ist, erläutert Ninja Flux: „Gerade am Anfang einer onkologischen Erkrankung sind die Betroffenen wie ‚aus der Bahn geworfen‘. Die Diagnose Krebs bedeutet für viele Menschen zunächst große Verunsicherung und Angst vor belastenden Untersuchungen und Behandlungen. Diese Sorgen und Nöte aussprechen und sortieren zu können, gibt den Menschen ein Stück Selbstwirksamkeit zurück. Eine angemessene Krankheitsbewältigung spielt zudem eine große Rolle für den Heilungsprozess.“

Für den Krankenhausdirektor Dr. Dirk Last ist vor allem die räumliche und personelle Nähe zum Klinikum ein großer Vorteil: „Seit April 2020 konnten auch stationär behandelte Patienten und Patientinnen beraten werden. 25 konnten so zeitnah nach einer Operation oder kurz nach Diagnosestellung während ihres stationären Aufenthalts sowohl in Erding als auch in Dorfen unterstützt werden.“ Gut dreiviertel der stationär beratenen Personen nahmen das Angebot einer anschließenden ambulanten Betreuung gern an. Die Zusammenarbeit von Psychoonkologischer Ambulanz und Klinikum Landkreis Erding läuft dabei sehr angenehm und reibungslos.

Das Team der Psychoonkologischen Ambulanz kann Patienten und Patientinnen mit onkologischen Erkrankungen ebenso wie ihre Angehörigen im Krankheitsverarbeitungsprozess sehr flexibel unterstützen. Sowohl persönliche Termine in der Ambulanz im MVZ Landkreis Erding in der Bajuwarenstraße 3, in Zeiten der Pandemie zeitweise Videoberatungen und Telefonate als auch in besonderen Fällen Hausbesuche werden angeboten. Betroffene und Angehörige können sich genauso wie auch Ärzte und Ärztinnen oder Pflegende an das Team der Psychoonkologischen Ambulanz wenden. Ein zeitnaher Termin für ein Erstgespräch kann unter der Mobilnummer 0172 / 4685973 vereinbart werden.

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