Tickende Zeitbombe: das Bauchaorten-Aneurysma

Albert Einstein, Thomas Mann, Charles de Gaulle: alle sind an einem geplatzten Bauchaorten-Aneurysma gestorben. Erkannt werden kann diese Erkrankung mittels Ultraschall – die Abteilung für Gefäßchirurgie am Klinikum Landkreis Erding hat nun für niedergelassene Ärzte einen Ultraschall-Workshop  durchgeführt. Am Samstag, den 05. Mai, findet von 10:30 bis 12:30 Uhr zusätzlich eine Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit statt.

Unter einem Bauchaorten-Aneurysma versteht man die krankhafte Erweiterung der großen Körperschlagader, der sogenannten Aorta. Fünf von hundert Männern über 65 Jahre haben diese krankhafte Erweiterung, welche überwacht werden sollte; bei einem von hundert Patienten ist eine umgehende Behandlung notwendig. Die Hauptgefahr besteht darin, dass ein solches Aneurysma plötzlich platzt und es zur inneren Verblutung kommt – da die Betroffenen im Vorfeld häufig keine Beschwerden haben, wird es oft erst im Notfall entdeckt. Früherkennung kann also Leben retten. So belegen internationale Studien, dass durch eine gezielte Frühuntersuchung vor allem bei Männern ab dem 65. Lebensjahr die Anzahl von Notsituationen durch eine geplatzte Hauptschlagader deutlich verringert werden kann und eine geplante Versorgung mit deutlich besseren Ergebnissen fast immer möglich ist.

Seit dem 01. Januar 2018 haben gesetzlich krankenversicherte Männer ab 65 Jahren einen Anspruch auf eine Ultraschall-Untersuchung zur Früherkennung von Bauchaorten-Aneurysmen. Berechtigt sind seitdem Hausärzte, Urologen, Internisten mit und ohne Schwerpunkt, Chirurgen und Radiologen, diese Untersuchung durchzuführen. Die Abteilung für Gefäßchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Mojtaba Sadeghi, die seit Jahren diese Untersuchungen in der gefäßchirurgischen Ambulanz anbietet, hat am vergangenen Mittwoch einen Ultraschall-Workshop für niedergelassene Ärzte durchgeführt. Im Rahmen dieser Fortbildungsveranstaltung wurden sowohl Diagnose- und Therapiemöglichkeiten in Kurzvorträgen vorgestellt, als auch die Ultraschall-Untersuchung und die kontrastmittelunterstützte Sonographie des Bauchaorten-Aneurysmas in der Praxis an ausgewählten Patienten vor und nach der Behandlung demonstriert. Die Patienten, die sich freiwillig hierfür gemeldet hatten, stellten sich im Anschluss zur Verfügung, so dass die niedergelassenen Ärzte auch selbst die Untersuchungen vornehmen konnten. Die Teilnahme an der Fortbildung wurde den Ärzten durch ein Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG) bescheinigt. Diese organisiert darüber hinaus seit 2009 jährlich einen bundesweiten Aktionstag zur Diagnose von und Information über das Bauchaorten-Aneurysma. Das Klinikum Landkreis Erding nimmt auch in diesem Jahr an der bundesweiten Aktion teil und bietet am Samstag, den 05. Mai, von 10:30 bis 12:30 Uhr in der gefäßchirurgischen Ambulanz interessierten Bürgern eine persönliche Beratung über Risiken und Behandlungsmöglichkeiten sowie eine Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader.

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