Gründung Interdisziplinäres Beckenboden- und Kontinenzzentrum

Jahrespressekonferenz Landratsamt Erding

In diesem Jahr wurde das interdisziplinäre Beckenboden- und Kontinenzzentrum am Klinikum Landkreis Erding ins Leben gerufen und im Oktober mit einer Fortbildungsveranstaltung für niedergelassenen Ärzte und Physiotherapeuten eröffnet. Das interdisziplinäre Beckenboden- und Kontinenzzentrum ist ein regionales und überregionales Zentrum für Patientinnen und Patienten mit Blasen-, Senkungs- und Enddarmfunktionsstörungen. Blasenschwäche oder anderen Beckenbodenerkrankungen können alle Altersgruppen und Geschlechter treffen. Über neun Millionen sind allein in Deutschland davon betroffen – Inkontinenz ist eine Volkskrankheit. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein, die Folge ist bei allen gleich: die Lebensqualität wird dadurch stark eingeschränkt. Vielfach leiden Patientinnen und Patienten unter depressiven Symptomen und isolieren sich. Trotzdem ist bei mehr als der Hälfte der Betroffenen die Scham größer als der oft hohe Leidensdruck, weshalb sie nicht zum Arzt gehen. Dabei gibt es Hoffnung für jeden, denn Inkontinenz ist in den meisten Fällen gut behandelbar. Oft ist nicht mal eine Operation nötig – auch physiotherapeutische Behandlung, Verhaltenstraining oder Medikamente können zum Erfolg führen.

Zahlreiche Experten stehen daher im Beckenboden- und Kontinenzzentrum Erding zur Verfügung, um die Patientinnen und Patienten umfassend und interdisziplinär zu versorgen. Spezialisten aus den Fachgebieten Gynäkologie, Urologie, Chirurgie, Gastroenterologie, Proktologie, Neurologie, Radiologie und Physiotherapie arbeiten im Beckenboden- und Kontinenzzentrum Hand in Hand zusammen. So können die Experten für jede Form der Erkrankung den richtigen Behandlungsweg und ein auf die Patienten zugeschnittenes Therapiekonzept finden. Darüber hinaus sind gleich drei Ärzte des Zentrums als ärztliche Beratungsstelle der deutschen Kontinenz Gesellschaft zertifiziert. Das bedeutet unter anderem, dass die Ärzte sich jährlich speziell im Gebiet von Beckenboden- und Kontinenzerkrankungen fortbilden und über die jeweils neuesten Erkenntnisse, Leitlinien und Behandlungsmethoden bestens informiert sind.

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