Klinikum Landkreis Erding möchte Schwerpunktversorger werden – nächster Schritt wird gemacht

Um das Klinikum Landkreis Erding mittel- und langfristig zukunftsgerecht auszurichten, planen die Verantwortlichen, den Schritt vom Regelversorger zum Schwerpunktversorger zu gehen. „Hierfür kommt nun der erste Meilenstein“, so Landrat Martin Bayerstorfer. „Kommende Woche haben wir einen Termin im Gesundheitsministerium zur Vorstellung des Antrags auf Höherstufung in die Versorgungsstufe Schwerpunktversorgung.“

Sollte das Klinikum Landkreis Erding als Schwerpunktversorger anerkannt werden, würde die Landkreisbevölkerung in einigen weiteren medizinischen Gebieten eine wohnortnahe Versorgung erhalten. „Unser wichtigstes Ziel dabei ist es, eine kinderheilkundliche Abteilung an unserem Klinikum einzurichten“, führt Landrat Bayerstorfer aus. „Wir sind ein junger, familienfreundlicher Landkreis, und dazu gehört auch, unseren jüngsten Bürgerinnen und Bürgern eine wohnortnahe, medizinische Versorgung anbieten zu können.“

In Bezug auf eine medizinische Schwerpunktversorgung ist die Region unterversorgt – nimmt man Erding, Freising, Ebersberg und München-Land zusammen, kommt man auf eine Bevölkerungszahl von etwa 750.000, für die es in dieser Region keinen Schwerpunktversorger gibt und auch keine Kinderheilkunde. Für eine medizinische Behandlung auf dem Niveau eines Schwerpunktversorgers müssen die Bürger nach Landshut, Altötting, Traunstein, Rosenheim, Dachau oder in die Stadt München. Neben einer Pädiatrie wäre auch die Etablierung weiterer neuer Bereiche wie z.B. einer Neurologie möglich; aber auch bereits bestehende Abteilungen wie die Geburtshilfe sowie die Chirurgie würden davon profitieren. So wäre beispielsweise die Einrichtung eines Hybrid-OPs möglich, der zu einer weiteren Verbesserung der Versorgung von Bürgerinnen und Bürgern führt.

Landrat und Klinikum sind überzeugt von ihrem Anliegen. Es gibt zahlreiche berechtigte Argumente, um dieses Ziel anzustreben. Nicht nur die Bevölkerungszahlen im Landkreis Erding sowie in der Region darüber hinaus sprechen dafür – Vergleichszahlen hier zeigen auf, dass Häuser, welche bereits als Schwerpunktversorger ausgewiesen sind, Landkreise versorgen, deren Einwohnerzahl auch nicht über der des Landkreises Erding liegt. Dazu kommt auch die Tatsache, dass die Prognosen einen weiteren Bevölkerungszuwachs für unseren sowie die umliegenden Landkreise vorhersehen.

Nicht zuletzt verfügt das Klinikum Landkreis Erding bereits jetzt über ein breites Spektrum in seinen Fachabteilungen und ist mit seiner hohen fachlichen Expertise und seinem breiten Angebot ein Haus der „gehobenen“ Grund- und Regelversorgung. Insbesondere das Angebot in den chirurgischen Abteilungen geht deutlich über die im Allgemeinen angebotene chirurgische Versorgung im Regelversorgungsbereich hinaus – Abteilungen wie Gefäßchirurgie, Thoraxchirurgie, plastisch-rekonstruktive Chirurgie sind üblicherweise nicht bei einem Grund- und Regelversorger zu finden. Diese Abteilungen versorgen bereits jetzt überregional Patienten. Abteilungen wie das Schlaflabor und die Interdisziplinäre Schmerztherapie sowie Zentren wie das Brustzentrum oder das Darmzentrum bieten ebenfalls jetzt bereits über die Landkreisgrenzen hinausgehende Versorgungsmöglichkeiten und Leistungen. In Planung sind außerdem der Ausbau der Dialyse sowie die Etablierung einer Strahlentherapie. Letztere wird, kombiniert mit den jüngsten Einrichtungen der psychoonkologischen Ambulanz und der Praxis Onkologie Erding neben dem Klinikum, die Versorgung von Krebspatienten deutlich verbessern.

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