Umbau und neue Endoskopie-Aufbereitungsanlage in der ZSVA

Die Zentrale Sterilgut-Versorgungsabteilung (ZSVA) des Klinikums Landkreis Erding wurde umgebaut und mit einer neuen Aufbereitungsanlage für die Endoskopie ausgestattet, die in dieser Woche in Betrieb genommen wurde.

Bislang wurden die Geräte der Endoskopie, in der Magen- und Darmspiegelungen durchgeführt werden, in der Abteilung von den dortigen Mitarbeitern gereinigt. Allerdings wurden die dort eingesetzten Aufbereitungsanlagen aufgrund ihres hohen Alters von 15 und 17 Jahren vom Hersteller nicht mehr gewartet und mussten daher ersetzt werden. Die Hygieneabteilung stellte vor der Neuanschaffung zudem fest, dass die hygienischen Voraussetzungen am bisherigen Standort nicht mehr gegeben sind und aufgrund Platzmangels auch nicht realisiert werden können. Landrat Martin Bayerstorfer und der Verwaltungsrat beschlossen daher, die neue Anlage direkt in der ZSVA zu installieren – was zusätzlich den Bonus hat, dass künftig alle Gerätschaften des Klinikums zentral an einem Ort aufbereitet werden. Inklusive Umbau in der ZSVA sowie Anschaffung von vier Trockenschränken wurden für die neue Anlage ca. 190.000 Euro investiert.

Die neue Aufbereitungsanlage bietet zahlreiche Vorteile. So verfügt diese nun über ein Zweikammersystem, d.h. es können zwei Endoskope unabhängig voneinander aufbereitet werden. Das spart Zeit, da die Endoskope so schneller wieder einsatzbereit sind. Bei einem Einkammersystem muss entweder gewartet werden, bis weitere gebrauchte Endoskope zur Reinigung eingetroffen sind, oder die Reinigungsmaschine ist mit nur einem Endoskop für eine Stunde belegt. Dazu kommt, dass auch die Aufbereitungszeit selbst erheblich kürzer ist: eine halbe Stunde statt über einer Stunde dauert die Reinigung nun. Das liegt zum einen daran, dass der Trockenvorgang nicht mehr in den Maschinen geschieht, sondern in zusätzlichen Trockenschränken; diese werden in der Endoskopie eingebaut, wo bislang die Aufbereitungsanlage zu finden war. Zum anderen findet die Reinigung mit anderen Reinigungszusätzen in einem Niedrigtemperaturverfahren bei ca. 25°C statt. Dadurch wird die Lebensdauer der Endoskope verlängert und die Anzahl an Reparaturen verringert, da sie nicht mehr den hohen Temperaturen u.a. während des Trockenvorgangs in der Maschine ausgesetzt sind. Für das Klinikum rechnet sich das: der Neupreis eines Endoskops liegt zwischen 15.000 Euro und 40.000 Euro. Weitere Vorteile sind die Aufbereitung in Kassetten, in denen die Endoskope von der Vorreinigung bis zum Einsatz verbleiben. Hygienisch ist das optimal, da die Endoskope während des ganzen Aufbereitungsprozesses nicht in die Hand genommen werden müssen. Durch das barcodeunterstützte System besteht zudem eine lückenlose digitale Dokumentation jedes Aufbereitungsprozesses.

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