Der Prostatakrebs

Der Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, stellt mit etwa 25% die häufigste Krebserkrankung des Mannes dar. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 62.500 Männer am Prostatakrebs (Stand 2018, Zentrum für Krebsregisterdaten).

Es ist die dritthäufigste tödlich verlaufende Krebserkrankung, die in Deutschland zu etwa 14.960 Todesfällen pro Jahr führt und ist die siebthäufigste Todesursache bei Männern insgesamt. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 69 Jahren.

Bei frühzeitiger Erkennung des Prostatakarzinomes kann die Erkrankung geheilt werden.

MRT des Beckens: Prostata rot eingefärbt
Bild: MRT des Beckens: Prostata rot eingefärbt

Behandlung des Prostatakarzinoms

Laut den Leitlinien der Fachgesellschaften stehen dazu mehrere Verfahren zur Verfügung.
In unserer Klinik stellen wir eine auf den Patienten und dessen Erkrankung zugeschnittenes Behandlungskonzept zusammen, dass sich an den Behandlungsleitlinien der führenden Fachgesellschaften orientiert.

Im Wesentlichen steht zum einen die externe Strahlentherapie und zum anderen die Operation der Prostata als Behandlungsmethoden der Wahl zu Verfügung.

Einig ist man sich inzwischen, dass nicht jedes Prostatakarzinom operiert oder bestrahlt werden muss. Die Entscheidung wird aufgrund des Ergebnisses der Gewebeuntersuchung in Zusammenschau mit dem Alter, den Begleiterkrankungen, der Lebensplanung und Wünschen des Patienten getroffen.

3D-Laparoskopie

In unserer Klinik führen wir die Operation des Prostatakarzinoms minimal invasiv im Rahmen einer 3D-Laparoskopie durch. Bei dieser schonenden Operationstechnik entfällt der Bauchschnitt. Damit ist die Genesungsphase im Verhältnis zur offenen Prostatakrebsoperation deutlich kürzer.

Der Eingriff kann bei entsprechendem Ergebnis der Gewebeuntersuchung erektionsprotektiv durchgeführt werden. Es werden dann durch eine spezielle Operationstechnik die entsprechenden Nervenfasern erhalten und geschont. So kann bei vielen Patienten die Gliedsteifigkeit erhalten werden.

3D-laparoskopische radikale Prostatektomie

Grundprinzip ist die vollständige Entfernung der Prostata mit den anhängenden Samenblasen. Anschließend wird die Harnblase wieder mit der verbleibenden Harnröhre über eine wasserdichte Naht verbunden. Ergänzend erfolgt die Entfernung von Lymphknoten im Beckenbereich, entlang der großen Beckengefäße.

Vorteile der laparoskopischen Technik
  • gute dreidimensionale Sicht mit entsprechender Tiefenschärfe
  • auch mit entsprechender -Vergrößerung
  • geringer Blutverlust
  • schichtgerechtes Operieren
  • gute funktionelle Ergebnisse (Kontinenz und Potenz)
  • onkologisch vergleichbar gute Resultate
  • wenig Schmerzen, frühe Mobilisation und schneller Kostaufbau nach der OP

  

Weitere Methoden

Weitere Methoden wie interne Strahlentherapie mit sogenannten Seeds oder HIFU (Hochintensiver fokussierter Ultraschall) sind bei einigen Patienten eine sinnvolle Alternative.

HIFU-Therapie

Bei der HIFU-Therapie werden Ultraschallwellen gebündelt und auf einen Punkt fokussiert. So entstehen im Gewebe hohe Temperaturen, die das Krebsgewebe zerstören können. Die Behandlung erfolgt über den Enddarm, der während der Behandlung aktiv gekühlt wird um Schäden an der Darmwand zu verhindern. Während der Behandlung wird das Live-Ultraschallbild und der Behandlungsfokus permanent kontrolliert und angepasst. Die Behandlung erfolgt in der Regel in Vollnarkose, kann aber auch in Spinalanästhesie durchgeführt werden.

(mit freundlicher Genehmigung Bildquelle von EDAP-TMS)
(mit freundlicher Genehmigung Bildquelle von EDAP-TMS)

Mit dieser Behandlungsmethode ist eine vollständige Behandlung der Prostatadrüse oder in einigen geeigneten Fällen auch eine teilweise (fokale) Behandlung von Prostataherden möglich. Die Methode kann auch bei Rückfällen des Prostatakarzinoms zum Einsatz kommen, bei denen ein lokaler Rückfall nach Strahlentherapie des Prostatakarzinoms aufgetreten ist.

(mit freundlicher Genehmigung Bildquelle von EDAP-TMS)
(mit freundlicher Genehmigung Bildquelle von EDAP-TMS; Link zur Studie "Hemiablation prospective multicentric study")

Die Methode kann auch bei Rückfällen des Prostatakarzinoms zum Einsatz kommen, bei denen ein lokaler Rückfall nach Strahlentherapie des Prostatakarzinoms aufgetreten ist.


HIFU-Behandlung , Focal One (mit freundlicher Genehmigung Bildquelle von EDAP-TMS)

  

Nachsorge

Nach der Behandlung wird zur Kontrolle regelmäßig eine Nachsorgeuntersuchung bei Ihrem behandelnden Urologen durchgeführt um einen Rückfall der Erkrankung oder andere Probleme rechtszeitig zu entdecken. Der Umfang und die Häufigkeit dieser Untersuchung ist ebenfalls in den Leitlinien der Fachgesellschaften festgelegt worden.